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„Wir gehen in die Tiefe“
Kochen mit den Boxern für die Gruft-Besucher:innen
Seit über 30 Jahren ist die "Gruft" Wiens wohl bekannteste Caritas-Einrichtung für obdachlose Menschen. Sie bietet Menschen, die auf der Straße stehen, einen sicheren Zufluchtsort und menschliche Wärme. 365 Tage im Jahr.
Vieles wurde in den letzten zwei Jahren bereits mit einer Gruppe junger Boxer Jungs erlebt und bewältigt, wie etwa Eisbaden, klettern in schwindelerregenden Höhen, Bogenschießen, Übernachtung in einer Selbsversorgerhütte in der Natur oder Kartfahren.
Doch für das nächste „Abenteuer“ war der Gruppe nach einem sinnstiftenden Erlebnis, ganz im Zeichen des Jahresschwerpunkts der Stadt Wien - Bildung und Jugend „Inklusion.JA“. Da es sich etabliert hat, dass die Gruppe gemeinsam isst, um das Erlebte zu reflektieren, wurde beschlossen, den Kreis der Bekochten zu vergrößern und im Sinne des Gemeinwohls für marginalisierte Menschen zu kochen. Unter Anleitung eines gelernten Kochs und langen Bekannten von Streetwork Wien wurde ein Menü und die dazugehörige Zutatenliste für rund 150 Personen erstellt.
Nach getätigtem Einkauf wurde über den Sinn, die Herkunft und die Notwendigkeit von ehrenamtlicher Tätigkeit gesprochen. Dem Streetworker Michael Kinhamer war es wichtig, die Jugendlichen auf einen korrekten und sicheren Umgang während des Aufenthalts in den Räumlichkeiten der Gruft und in deren Großküche vorzubereiten.
Danach wurde der Einkauf eingeladen und zur Gruft gefahren. Nach dem Ausladen und dem Anziehen von Hygienebekleidung wurden die Aufgaben verteilt und schon konnte gestartet werden. Auf dem Menü standen eine einfache Form von Ratatouille, dass zusammen mit Serviettenknödel serviert wurde und Malabi (ein israelisches Dessert).
Das Kochen, für eine so große Anzahl an Personen in kurzer Zeit, stelle die Gruppe immer wieder vor kleinere Herausforderungen. Die Bewältigung dieser schweißte die Gruppe zusammen und führte zu einem Erlebnis der Selbstwirksamkeit. Der anschließende Applaus der Gruftbesucher:innen ließ die Burschen ein paar Zentimeter in die Höhe wachsen. Auch Vorurteile und Berührungsängste gegenüber obdachlosen Menschen konnten durch diese Begegnung abgebaut werden und wird den jungen Boxern in Erinnerung bleiben. Die Burschen, die an diesem Tag ihre Energie, ihre Zeit und Nerven für eine selbstlose Sache zur Verfügung gestellt haben, konnten erleben, dass Freude und auch Stolz eine großartige Entlohnung sein können.
Es kann nicht oft genug gesagt werden: Danke, Männer!